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Zu Gast bei der syrischen Familie Abd Alrahman. Mahmoud und seine Frau Nour sind Grundschullehrer. Gemeinsam mit Ihrer einjährigen Tochter Joly sind sie wegen des Krieges in Syrien aus ihrer Heimatstadt Aleppo geflohen und jetzt seit sechs Tagen in Deutschland. Sie wohnen vorübergehend in einer Flüchtlingsunterkunft des DRK in Potsdam.
Spätestens nachdem ein von Rebellen abgeschossener Militärhubschrauber etwa zweihundert Meter vom Wohnhaus entfernt zerschellte war klar, dass die junge Familie ihr Land verlassen muss, wenn sie in Sicherheit leben will. Ihr Fluchtweg verlief vermutlich ähnlich wie der vieler anderer Familien auch:
- Von Aleppo mit Schmiergeldzahlungen und beschwerlichen Umwegen über die Berge in die Türkei.
- An der Westküste der Türkei bestiegen sie ein von Schleppern organisiertes Schlauchboot von 8 Metern Länge, zusammen mit 70 Erwachsenen und ca. 15 Kindern! Für Gepäck war dann selbstverständlich kein Platz mehr. Die Männer saßen aussen auf dem Wulst und die Frauen mit den Kindern in der Mitte des Schlauchbootes. Die Fahrtkosten für Familie Abd Alrahman betrugen 2.400 Dollar.
- Nach ca. anderthalb Stunden wurden sie von einem griechischen Marineschiff an Bord genommen und auf die Insel Laros gebracht. Dort bekammen sie ein Ticket für ein großes Passagierschiff nach Athen.
- Von dort sind sie weiter gereist nach Mazedonien, Serbien und dann nach Ungarn. Dort gelangten sie schließlich mit einem Taxi nach Budapest.
- In Budapest bestiegen sie einen Zug nach Österreich.
- Nach einem kurzen Aufenthalt in Wien fuhren sie dann weiter mit der Bahn nach Potsdam.
Mahmoud hat einen Bruder in Hamburg und eine Schwester, die bereits seit zwei Jahren in Holland lebt. Doch er und seine Frau würden gerne in Potsdam bleiben. Beide hoffen, dass sie so bald wie möglich wieder ihrer beruflichen Tätigkeit als Grundschullehrer nachgehen können. Ich will ihre kommenden Schritte in ein neues Leben und eine hoffentlich sichere Zukunft gerne weiter begleiten.